Die Talschaften Uri, Schwyz und Unterwalden (heute Obwalden und Nidwalden) gehörten zum Besitz der Habsburger. Die von ihnen entsandten Reichsvögte Landenberg und Gessler tyrannisierten das Volk aufs Schrecklichste.
Walter Fürst von Uri, Werner Stauffacher von Schwyz und Arnold Melchthal aus Unterwalden beschlossen, sich zu wehren. Sie versammelten Freunde auf dem Rütli und schworen, die Freiheit für ihr Vaterland zurückzuerobern.
Gessler blieb die Missstimmung nicht verborgen. Um seinen Herrschaftsanspruch zu unterstreichen, liess er auf dem Dorfplatz in Altdorf eine Stange aufrichten. Auf deren Spitze war ein Hut aufgesteckt. Jeder und jede sollte diesem Hut die gleiche Ehre erweisen wie Gessler selbst.
Darauf befahl ihm Gessler, mit seiner Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Walter zu schiessen – oder zu sterben.
Gessler bemerkte einen zweiten Pfeil in Tells Köcher und fragte nach dessen Bedeutung. Tell antwortete:
Daraufhin liess ihn Gessler fesseln und auf sein Schiff bringen. Auf dem See brach ein fürchterlicher Sturm los. Die Ruderer erbaten Tells Hilfe, der das Schiff daraufhin sicher führte.
Nahe am Ufer sprang Tell plötzlich aus dem Schiff auf eine vorspringende Felsplatte. An dieser Stelle befindet sich heute die Tellskapelle in Sisikon. Tell entfloh nach Küssnacht, wo er seinem Feind Gessler in der Hohlen Gasse auflauerte.
Tells Taten wurden schnell weit herum bekannt und stärkten die Bewegung für Freiheit und Unabhängigkeit in der Urschweiz.